und plötzlich steht alles still…

So rasant die Welt in den letzten Jahren, Jahrzehnten an uns und mit uns mitten drin dahingerauscht ist, wir ständig versucht haben, mit den Entwicklungen in der Gesellschaft, mit den neuen Technologien Schritt zu halten, den sich ständig ändernden Trends zu folgen, so abrupt kann es passieren, dass wir gezwungen sind, diese Geschwindigkeit zurück zu drosseln und fast still zu halten. Es ist wie in einer Zeitlupe, es ist eine Geschwindigkeit mit der wir plötzlich das rundherum wahrnehmen können, alles bisher verschwommene bekommt Konturen, Farbe, wird klarer und sehen unsere Mitwelt in klaren Bildern.

Im Gegensatz zu Schicksalsschlägen, die einzelne Personen und ihre unmittelbare Umgebung zu einem Stillstand bringen und sie dadurch zum bewussten Nachdenken und Hinterfragen ihres Lebens, der Gesellschaft und des Systems veranlassen, bringt ein Virus und die damit verbundenen Maßnahmen die ganze Gesellschaft zum kollektiven Stillstand und kollektivem Hinterfragen.

Das Corona-Virus als Phänomen hält heute die ganze Welt in Atem. Es ist ein globales Thema, das alle Kontinente, alle Länder beschäftigt. Nicht nur als medizinisches und organisatorisches Problem, einerseits um ein Gegenmittel für das Virus zu finden, um die Infizierten zu pflegen und zu gesunden und um die Verbreitung des Virus einzudämmen, sondern auch als wirtschaftliches Problem, das unseren Alltag stark beeinflussen wird.

Wir sind in einer globalisierten Welt. Staaten, Unternehmen, Organisationen, Bildungseinrichtungen sind vernetzt, Private sind miteinander vernetzt. Kaum ein Land, ein Unternehmen, ein Privathaushalt ist autark und von anderen unabhängig. Durch Kapazitätsengpässe in vom Virus besonders betroffenen Regionen, können Unternehmen nicht mehr produzieren und gefährden bzw. beschneiden die Prozesskette der weltweit vernetzten Lieferungen und dem Handel. So sind zahlreiche Unternehmen in aller Welt von Lieferengpässen betroffen, und können ihrerseits die Produktion nicht weiterführen. In Europa erkennen nun Unternehmen, wie sehr sie von Staaten wie China, Indien und Südkorea abhängig sind, wohin sie in den letzten Jahren ihre Produktion verlagert haben. Ihre ganze Produktion – weil es eben günstiger ist.

In den Medien war zu hören, dass ca. 95% der Medikamente für Europa in China und Indien produziert werden. Chinesische Unternehmen müssen wegen des Corona-Virus ihrer Produktion drosseln bzw. stoppen. Die Lager werden kleiner, die restlichen Rationen werden für China selbst bzw. die Nachbarländer gebraucht. Und für Europa? Da wird’s knapp.

Eine Epidemie bzw. Pandemie ist ein Horrorszenario für jeden Staat, jede Organisation, jedes Spital. In so einer Situation zeigt sich, wie gut die Zusammenarbeit, die gemeinsame Vorgehensweise zwischen den Staaten und Organisationen funktioniert. Aber auch wo die Kapazitätsgrenzen einzelner Länder und die Grenzen der Solidarität zwischen den Ländern liegen.

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erwartet, dass die Zahl der infizierten Personen noch weiter ansteigt. Viele Organisationen weltweit versuchen, einen Impfstoff gegen das Virus zu finden, Staaten versuchen Maßnahmen gegen die Verbreitung des Virus festzulegen.

Manche Branchen wird es mehr treffen, andere weniger. Arbeitszeitkürzungen, Homeoffice, Reiseverbote sind nur einige der Maßnahmen, die den Arbeitsalltag in den nächsten Wochen prägen werden. Schulen, Universitäten, Unternehmen werden schließen.  Menschen werden ihre Wohnungen, Häuser nicht verlassen dürfen. Hamsterkäufe, Lebensmittelengpässe könnten die Situation noch verschlimmern.

Trotz dieser ungewohnten und vielleicht auch beängstigenden Situation, gibt uns gerade ein Virus, das unsere Gesundheit und bei älteren Menschen sogar das Leben gefährdet, die Chance in uns zu gehen, über uns selbst, über unser Leben, die Art und Weise wie wir Leben, über unsere Werte nachzudenken. Es gibt uns die Möglichkeit, unsere Lebensweise, unsere Gesellschaft zu hinterfragen. Konsum um jeden Preis, Hauptsache das Neueste haben, alles haben wollen, egal woher es kommt, egal unter welchen Bedingungen es produziert wird? Denken wir über die Ausbeutung unseres Planeten nach, wie viel Ressourcen haben wir noch? Denken wir an die Ausbeutung der Menschen, unter welchen Bedingungen leben sie, damit wir eine Hose um 5 Euro, ein Kleid um 7 Euro, ein Computer um 200 Euro kaufen können? Denken wir an die Ausbeutung der Tiere, die in einem Lebewesen unwürdigen Zuständen gehalten werden, damit wir Milch um 50 Cents, Eier um 10 Cents, Fleisch um 5 Euro pro Kilo kaufen können?

Wir ernähren uns jeden Tag mit Lebensmitteln, die mit Erdöl, Chemikalien, künstlichen Zusatzstoffen produziert werden, damit sie unsere Geldbörse nicht strapazieren, aber dafür süß und würzig schmecken, damit sie länger haltbar sind. Oft werden Produkte kilometerweit transportiert, weil sie woanders billiger geschnitten, abgefüllt, verpackt werden. Ist noch immer billiger als vor Ort zu produzieren?

Wie viel Lebensmittel werden pro Tag weggeschmissen, wie viele Menschen verhungern? Wie viele Menschen haben Übergewicht, weil sie zu viel Schrott essen und keine Bewegung machen. Sollten Lebensmittel nicht in erster Linie für die Nahrungsaufnahme da sein, um dem Körper die nötige Energie zuzuführen, damit der Stoffwechsel funktioniert und dadurch unser Körper gut funktioniert? Die Industrie macht uns durch die künstlichen Zutaten süchtig auf ihre Produkte. Sie versprechen uns Genuss und Erlebnis beim Verzehren ihrer teuer beworbenen und verpackten Produkte. Konsum um jeden Preis. Haben wir verlernt, wie gut Kartoffeln mit ein paar Kräutern schmecken können? Oder Teigwaren mit einer Tomatensauce aus echten Tomaten, selber zubereitet?

Das neueste Handy für das neue Super-Netz, damit ich noch schneller kommunizieren kann. Das neue Modell meiner Lieblingsautomarke mit den vielen Assistenten und dem umweltschonenden Verbrauch von nur 7 Litern pro 100 km. Den dritten Flachbildfernseher für das Kinderzimmer, den vierten Laptop für den Kleinen.

Urlaub steht vor der Tür. Strandurlaub im Fernen Osten, in der Karibik, in Griechenland. Flug kostet eh nur 100 Euro. Tourismus ist für Österreich sehr wichtig. Ich kann mich erinnern, wie zahlreiche Schiorte ihre Nächtigungspreise an ihre Kunden angepasst haben, insbesondere in den Jahren um 2010, als die Russen ihre Liebe zum Schifahren bzw. zum Après-Ski entdeckt hatten. Ein paar Jahre später standen sie leer da, als die Russischen Touristen ausfielen und die früheren Stammgäste vorwiegend aus Deutschland oder Holland vergrämt ihren Urlaub woanders verbrachten. Alles nur für den Profit.

Wo wir nur hinsehen Konsum, Profit, Gier. Und wohin führt das? Wurden wir dadurch glücklicher? Wir kommen jetzt immer mehr drauf, dass die Erde auch ihre Grenzen hat. Sie zeigt es uns auf ihre Art, nicht sprunghaft, sondern mit viel Geduld. Sie hat schon viel erlebt. Sie sah viele Eiszeiten, viele Arten von Lebewesen, erlebte viele Meteoriten-Einschläge, sprühte viel Lava aus, überlebte auch heiße Perioden auch ausgelöst durch zu viel CO2 Produktion vorwiegend aus Vulkanen.

Doch so etwas wie den Menschen hatte sie noch nicht gesehen. Ein Lebewesen, dass seit es auf der Erde ist, ständig versucht anstatt sich anzupassen, die Erde an sich anzupassen. Die Erde so zu gestalten, dass sie für seine Bedürfnisse ideal wird. Die Erdoberfläche wird umgegraben, um aus den Erzen und den fossilen Brennstoffen die Technologie voranzutreiben. Andere Lebewesen, sei es Pflanzen und Tiere werden sukzessive ausgerottet oder für eigene Zwecke umgezüchtet, Gewässer werden verunreinigt, künstliche Stoffe in den Kreislauf des natürlichen Lebens eingebaut. In den letzten 200 Jahren hat sich die Überproduktion des CO2 rasant erhöht, was zu einer sehr schnellen Klimaerwärmung in kürzester Zeit geführt hat. Und die Erde ist geduldig, sie weiß, auch dieses Lebewesen wird einmal nicht mehr sein. Und sie hat Recht. Doch wird der Mensch sein Ende nicht lang hinauszögern. Er geht mit großen Schritten auf die Erlösung des Planeten Erde zu.

Egal was wir unternehmen oder auch unterlassen, wir Menschen werden die Erde retten. Aber werden wir die Menschheit retten? Entweder wird es die Erde mit den Lebewesen, den Pflanzen, den verschiedenen Lebensräume mit dem Menschen noch einige Zeit geben, dann sollten wir dafür etwas unternehmen, oder es wird die Erde mit den Lebewesen, den Pflanzen den verschiedenen Lebensräumen ohne dem Menschen geben. Dann brauchen wir nichts ändern und tun so weiter wie bisher.

Mir gefällt die Version mit dem Menschen viel besser. Denn sie beinhaltet eine Veränderung und eine Mitgestaltung. Diese Veränderung und Mitgestaltung kann nur gemeinsam und im Bewusstsein der Verbundenheit mit der Erde erfolgen.

Wir Menschen werden in diese Welt mit einer Verantwortung geboren. Mit einer Verantwortung gegenüber unserer Spezies, genauso wie gegenüber der Natur mit der Diversität an Lebewesen, Pflanzen, der Erde mit seinen verschiedenen Lebensräumen und dem Kosmos. Wenn es einen Sinn im Leben gibt, dann ist die Erhaltung, die Pflege und die Weiterentwicklung der Erde in Verbundenheit mit dem Ganzen ein Teil dieser großen Verantwortung.

Das Corona-Virus kann als Aufgabe gesehen werden. die uns die Erde oder Gott gegeben hat. Eine Aufgabe, die wir Menschen nur gemeinsam lösen können, unabhängig von Staat, Religion, Hautfarbe, Geschlecht, Alter. Eine Situation, in der wir inne halten können, zu uns selbst zu finden und unserer Werte und unserer Verantwortung der Menschheit und der Erde gegenüber besinnen können.

Farbtupfer

Mein erstes Buch – Eine bunte Reise durch meine Gedanken.

Farben entstehen aus der Reflektion des Lichtes. Die verschiedenen Farbtupfer rufen bei jedem von uns unterschiedliche Bilder hervor.

Die Flut an Reizen, die täglich auf uns einwirkt, ruft unterschiedliche Gedanken in uns hervor. In der Vielfalt dieser Gedankentupfer liegen zahlreiche neue Bilder, Antworten und Lösungen und auch neue Fragen.

In diesem Buch lasse ich meinen Gedanken freien Lauf mit der leisen Absicht, beim Leser neue Bilder entstehen zu lassen und seine Gedankentupfer auf seine Weise zum Ausdruck zu bringen.

Viel Spaß beim Lesen und Ausmalen Eurer Gedanken.

 

Zum Herunterladen hier anklicken: Farbtupfer_02.2020.pdf

 

Vision

 

Meine Vision ist, dass Menschen offen und aufmerksam durch die reale Welt gehen. Sie begegnen sich und kommunizieren miteinander. Sie nehmen Blickkontakt auf, lächeln sich an, sie grüßen sich, sprechen sich an.

Ich sehe Menschen unterwegs, in der U-Bahn, im Café, beim Shoppen, auf der Straße. Sie gehen offen aufeinander zu. Ich sehe Gleichgesinnte sich kennenlernen, Andersdenkende sich miteinander unterhalten und gemeinsam etwas unternehmen.

Ich glaube, dass durch eine offene Kommunikation, mehr Aufmerksamkeit und mehr Lächeln die Gesellschaft zusammenwachsen und so die Welt ein Stückchen lebenswerter werden kann.

unterwegs.

Zur Arbeit fahre ich öffentlich. Fünfzig Minuten. Bus. U-Bahn. Schnellbahn. Und am Abend wieder heim. Bus. U-Bahn. Schnellbahn. Fünfzig Minuten. Beim Warten auf den Bus, dann im Zug und schließlich auf der Straße. Massen von Menschen. Alle befinden sich auf dem Weg. In die Schule, in die Arbeit, zum Einkaufen, ins Fitnessstudio, ins Café, zu den Enkeln, zum Kunden. Allen ist eines gemeinsam: Sie starren alle auf einen Punkt vor ihnen. Smartphone. Zeitung. Buch. Oder auf einen Zeitpunkt vor ihnen. Arbeitsplatz. Mathestunde. Einkaufszettel. Kraftkammer. Caféhaus. Musterware. Alles ist starr. Mundwinkel, Mimik, Gestik. Starr. Ich beobachte. Ein Handy läutet. Trotz Kopfhörer ist der Beat laut und deutlich zu hören. Ein anderer Fahrgast erzählt seine Leidensgeschichte, der ganze Waggon hört mit, auch derjenige am anderen Ende der Leitung. Nehme ich an. Und noch einer erzählt. Diesmal über die Freundin. Aber. Kein Handy. Ich habe mich geirrt. Ein Jackpot. Zwei Menschen unterhalten sich im Zug. Selten. Keine Starre, sondern Bewegung. Mimik. Gestik. Laute. Ich beobachte. Gelassenheit. Lächeln. Achtsamkeit. Kreativität. Begegnung. Hebt sich aus der Starre, aus der Masse ab, zugleich geht es aber im starren Mimik- und Gestiklosem unter.

Für einen kurzen Moment war da Bewegung. Leben. Aktivität. Entfaltung. Ein paar mehr solche Momente. Ein paar mehr solche Impulse. Einem Blubbern im siedendem Wasser folgen weitere, bis das Wasser kocht. Einem Lächeln, einem Gruß, einem Wort folgt ein anderes. Gestik, Mimik, Laute nehmen zu. Menschen unterhalten sich. Starre entfaltet sich zum Leben, aus der Masse entfalten sich Menschen.

Ein guter Morgen, ein lebendiger Morgen.

lebendig.

Ich lerne Menschen kennen, die mich mit ihren Büchern inspirieren, deren Worte meine Vorstellungen, meine Werte, mein Weltbild in Frage stellen.

Ich begegne Menschen, die anders denken als ich, die meinen Werten widersprechen, die mich in eine unbequeme Lage versetzen, nämlich zu denken – zu überdenken. Mich auseinander zu setzen mit anderen Gedanken, fremden Wertvorstellungen, entgegengesetzten Einstellungen.

Es ist unbequem und herausfordernd aber bereichernd und lebendig zugleich.